Das Wandern ist Martinas Lust?!?

Meine Lieben,

Sonntag vormittag konnte ich mir im lieb gewonnenen Oamaru den Farmers Market natürlich nicht entgehen lassen. Ich liebe es, dass hier gerade Sommer ist! und musste einfach allerlei frisches Obst wie Kirschen und Erdbeeren aber auch einheimischen Honig erwerben 🙂 Ausserdem durfte eine Kostprobe des ultimativen Marktsnacks hier – Bacon Battle – nicht fehlen 😉 Dabei handelt es sich um zwei Toastscheiben in deren Mitte sich frisch gebratener Bacon befindet. Wahlweise mit glasierten Zwiebeln. Leider hatte ich bei der Bestellung (mal wieder ) mit dem Slang hier zu kämpfen 😀 Daher musste ich zweimal nachfragen bis ich verstanden hatte ob der nette Verkäufer mich danach fragt ob ich auch Zwiebeln also Onions haben möchte. Fettig aber saulecker 🙂

Anschließend ging es mit Sir Henry weiter Richtung Süden nach Port Chalmers. Dort hatte mir das ältere deutsche Ehepaar die Unterkunft „Billy Browns“ empfohlen. Sie hatten mich zwar vor der wirklichen steilen Auffahrt dorthin vorgewarnt, aber sie war dann doch viel steiler als erwartet. Oben angekommen genoss ich erstmal die wirklich faszinierende Aussicht:

Hügel

Da es sich um ein wirklich kleines Hostel handelt waren neben mir nur noch eine australische Mutter mit ihrer Tochter und zwei deutsche Mädels dort.

Der Aufenthaltsraum war rustikal aber sehr gemütlich:

Billy Browns2

Billy Browns1

Nachdem wir uns über unsere bisherigen Reiserouten ausgetauscht hatten, fing es leider an zu gewittern. Dabei mag ich Angsthase Gewitter doch mal so gar nicht. Glücklicherweise war es schnell wieder vorbei, so dass ich mich endlich ans einkaufen machen konnte. Ja, ich hatte endlich mal Lust zu kochen. Wenn man nicht alleine in der Küche steht, machte es auch wirklich Spaß. Also wieder die steile Auffahrt hinunter – ich glaube ich bin im Schneckentempo dort runter gekrochen 😀 Um zum nächsten Supermarkt zu kommen musste ich leider auch wieder die sehr schmale Küstenstraße entlang fahren. Dabei wunderte ich mich doch sehr über die neuseeländischen Tempolimits: Auf den Highways beträgt die Höchstgeschwindigkeit 100 km/h – hier auf der wirklich sehr schmalen Straße (ungefähr so breit wie ein deutscher Feldweg) durfte man stellenweise 70 km/h fahren. Für mich fühlten sich 40 km/h auf der direkt neben dem Wasser gelegenen extrem kurvenreichen Straße schon fast lebensmüde an. Nur gut, dass ich mittlerweile gut mit Sir Henry zurecht komme 😉

Im Supermarkt beschloss ich das neuseeländische Fleisch zu testen. Erfreulicherweise waren Steaks gerade im Angebot 🙂 Und ich muss sagen, sie waren wirklich sehr lecker!

Für den nächsten Morgen hatte ich mich mit den beiden anderen deutschen Mädels zu einer Wanderung über den „Hügel“ zum Strand verabredet. Je näher es auf den Start zuging desto mehr zweifelte ich jedoch an meiner Entscheidung, denn der „Hügel“ sah doch ziemlich hoch aus. Aber ich wollte ja kein Weichei sein und ausserdem gehört doch Wandern zu Neuseeland einfach dazu. Also machten wir uns frohen Mutes auf den Weg.

Wobei Weg sehr übertrieben ist. Denn wir liefen fast ausschließlich über Schafweiden. Dabei hatte ich nicht nur mit dem wirklich sehr steilen Anstieg zu kämpfen – Nein! Ich musste auch noch sehr aufpassen nicht in Schaf-Scheiße zu treten oder zu fassen wenn ich mich mal abstützen musste.

Ja ich gebe ehrlich zu, dass ich unterwegs mehr als einmal daran dachte einfach umzukehren. Ich hatte auch wirklich mit meiner nicht mehr vorhandenen Kondition zu kämpfen – aufgrund meines Radunfalls im Dezember hatte ich schließlich schon länger kein Sport mehr gemacht. Aber immerhin tat mein Knie kein bisschen weh. Nach einigen Pausen hatten wir nach ca. einer Stunde endlich den Gipfel erreicht.

Neben Kühen, die uns wirklich ein bisschen doof anschauten (sie bekommen wohl sonst eher wenig zu sehen):

Kühe

fand wir dort auch ein dieses schöne Haus:

Haus_Port Chalmers

Der Ausblick war wirklich traumhaft:

Ausbllck

Und sogar einen verlassen Traktor haben wir gefunden:

Traktor

Da der Strand aber bekanntlich nie auf einem Hügel zu finden ist, ging es nach kurzer Zeit wieder bergab. Und ich kann wirklich nicht sagen welchen Weg ich nun schlimmer fand – bergauf oder bergab. Denn bergab ging es genauso steil wie bergauf. Definitiv nichts für Leute mit Höhenangst wie mich. Aber ich wollte mich der Angst stellen und lief den Mädels eifrig hinterher. Leider kam ich nach kurzer Zeit ins Stolpern und fiel der Länge nach hin. Im ersten Moment dachte ich: „Jetzt ist erst vorbei! Du rutscht nun bis unten und stirbst“ Tatsächlich rutschte ich jedoch nur ein kurzes Stück und ausser einem blauen Fleck auf der Brust hab ich mich auch nicht weiter verletzt.

Als während unseres Abstiegs auch noch ein Gewitter aufzog, weiß ich wirklich nicht wovor ich mehr Angst hatte: Der Höhe, abzustürzen oder vom Blitz erschlagen zu werden!

Irgendwie haben wir es dann doch heile und trocken nach unten geschafft und konnten uns im nächsten Ort frühzeitig unterstellen 🙂

Glücklicherweise fanden wir dort auch ein neuseeländisches Ehepaar, das so nett war uns mit deren Wagen bis zur Auffahrt des Hostels zu bringen.

Dort angekommen war ich richtig ko. Hatte ich bisher gedacht, dass nur tauchen richtig müde machen kann, wurde ich an diesem Tag eines besseren belehrt.

Nach einer erfrischenden Dusche fühlte ich mich zunächst wieder besser. Leider bekam ich jedoch nach kurzer Zeit heftige Kopfschmerzen und übel war mir auch noch. Oh Nein! Hoffentlich muss ich mich nicht übergeben! Und wenn, dann soll es bitte keiner mitbekommen! Leider brachte weder eine Schmerztablette noch eine Stunde Schlaf Linderung. So kam es, dass ich am späten Nachmittag dann leider doch über der Kloschlüssel hing 🙁 Ich hatte mich wohl schlicht und einfach überanstrengt und meine Kräfte total überschätzt.

Unglaublich, dass ich dort zu Fuß ganz oben war:

Berg

Berg2

Erfreulicherweise ging es mir zum Abend hin besser und wir konnten wie geplant Pinguine beobachten fahren 🙂 Bevor jedoch die Gelbaugen-Pinguine aus dem Wasser stiefelten, hatten wir das Vergnügen zwei Seelöwen aus nächster Nähe zu bewundern:

Seelöwe

Seelöwe3

Seelöwe2

Das musste ich doch glatt filmen:


Viel viel schöner als eingesperrt im Zoo!

Leider waren die Pinguine doch sehr weit weg, da sie nur an Land kommen, wenn sie keinen Menschen am Strand sehen. Ich hoffe ihr könnt ihn auf dem Foto erkennen:

Pinguin

Puh! War das ein Tag! Ich bin mir nicht sicher ob ich nochmal wandern gehen werde – das Tongariro Crossing auf der Nordinsel reizt mich ja schon 😉

Aber das Seelöwen- und Pinguine schauen hat den Schmerz und die Qual wirklich wieder vergessen lassen. Und glücklicherweise habe ich bis auf einen Sonnenbrand im Nacken und derben Muskelkater auch keine weiteren Blessuren der Wanderung davon getragen 🙂

Und auch wenn ich es wirklich schön fand mal ein paar Stunden was mit anderen Mädels zu unternehmen, muss ich doch sagen, dass ich unsagbar froh bin allein unterwegs zu sein. Nie zuvor hab ich mich so frei, selbstbestimmt und mit mir im Reinen gefühlt. Es ist wirklich unbeschreiblich 🙂

Wie ich die anschließenden Tage in Dunedin verbracht habe und wie mein erster Biertest verlaufen ist, erzähl ich euch beim nächsten Mal.

Liebe Grüße

Martina

PS: Über Kommentare freue ich mich immer!

PPS: Für Fussball früh aufstehen zu müssen, hat hier den netten Nebeneffekt einen wahnsinnig schönen Sonnenaufgang zu sehen:

Sunrise3

Sunrise2

Sunrise

Kommentare (2)

  1. Dani

    Hey meine Liebe <3
    Ich liebe deine Blogeinträge.
    Leider funktioniert das Video nicht, da es "privat" ist 🙁
    Ich wünsch dir noch eine wundervolle Zeit und werde mich hier weiterhin regelmäßig aufhalten 🙂
    Ich hab dich lieb! Dani

    Antworten
    1. Mars von Venus (Beitrag Autor)

      Hey meine Liebe 😉

      Vielen vielen Dank! Hab das Video mal auf öffentlich gestellt und hoffe es funzt jetzt.

      Ich hab dich auch lieb!

      Viele Grüße aus dem heute leider regnerischen Neuseeland

      Antworten

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