Vom Meer in die Berge…

Meine Lieben,

es ist wirklich der absolute Wahnsinn wie schnell sich hier die Landschaft ändert! Am Sonntag morgen habe ich die wunderschönen Catlins auf der Southern Scenic Route in Richtung Invercargill verlassen. Die Strecke ist wirklich traumhaft schön – aber auch aufgrund der kurvenreichen Straßen sehr anspruchsvoll zu fahren. Nachdem Tanken in Invercargill ist es mir dann tatsächlich doch noch passiert: Ich war kurzzeitig als Geisterfahrerin unterwegs, weil ich beim links abbiegen – wie in Deutschland gewohnt – auf die falsche Straßenseite gefahren bin…Puh! Glücklicherweise war nicht weit an U-Turn, so dass nichts passiert ist. Ich muss wirklich besser aufpassen und darf mich nicht ablenken lassen.

Von Invercargill aus führt die Strecke noch ein gutes Stück weiter an der Küste entlang bevor sie sich dann Richtung Norden wendet. Ab dem Zeitpunkt befand ich mich an der regenreichen Westküste Neuseelands und in Mitten von Berggipfeln wieder. Wow…was ein krasser Unterschied. Ich war wirklich sprachlos.

Nach einer weiteren kurzen Pause am Lake Manapouri, ging es dann auf zur letzten Etappe und um 16 Uhr – früher als erwartet – erreichte ich dann Te Anau am schönen Lake Te Anau. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl im Voralpenland und am Gardasee gelandet zu sein. Ich war da zwar noch nicht, aber laut Fotos muss es dort sehr ähnlich aussehen 😉

Lake Manapouri 2Lake Manapouri  Lake Te Anau Lake Te Anau 3

Dafür gibt es hier aber Palmen:

Palme
Ich hatte mich für das Hostel Bob & Maxines entschieden, da es mir von mehreren Backpackern empfohlen wurde und auch eine sehr gute Bewertung bei BBH hat. Dort angekommen, war ich sehr froh über meine Wahl 🙂 Es liegt etwas ausserhalb des Ortes und seine Inhaber Bob und seine Frau Maxine – echte Kiwis – sind total herzlich und hilfsbereit. Zuerst musste ich aber Bobs sagenhafte Autosammlung bewundern. Neben Trecker-Oldtimern besitzt er einen alten, wunderschönen Jaguar, einen alten NSU und ein SLK-Cabrio. Der Wahnsinn ist aber sein zum Rasenmäher alter Trecker ist der absolute Knaller:

Rasenmäher_Fotor
Einige von euch werden sicher wissen, wie gerne ich Rasen mähe, da es für mich irgendwie einen meditativen Charakter hat. Daher ist Rasenmäher-Trecker fahren schon lange mein Traum. Mit soo einem Gefährt wäre es natürlich der absolute Knaller 😉 Aber ich war dann doch zu schüchtern um zu fragen.

Zu meiner Überraschung fand ich auf meinem Bett diesen Taucher-Teddy:

Taucherteddy_Fotor

Süss, oder?

Den Montag beschloss ich etwas ruhiger anzugehen und mir die Zeit im Ort und am See zu vertreiben. Am Nachmittag fuhr ich in die Glühwürmchen-Höhle. Da leider vor kurzem ein Felsen dort drinnen herunter gekracht ist, ist zur Zeit nur die Hälfte der Höhe zugänglich, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Allein schon der Fahrt über den sehr großen Lake Te Anau wegen.

Lake Te Anau 2 Lake Te Anau 4 Lake Te Anau 7

Ist es nicht wahnsinnig schön hier?

Bei diesem Foto versteht man auch, warum Neuseeland in der Sprache der Maori – der Ureinwohner Neuseelands – Land der langen weißen Wolke genannt wird.

Lake Te Anau 5

Aber es geht auch ohne Wolken:

Lake Te Anau 6

Ich genoss das Sommerwetter und schnappte mir eins der kostenlosen Leihräder und machte mich auf zum See. Dort angekommen beschloss ich etwas am See entlang zum Beginn des Kepler Walks zu spazieren. Einfach herrlich!
Dabei habe ich diesen dem Fischreiher ähnlichen Vogel entdeckt:

Vogel Vogel 2

Den Abend verbrachte ich mit weiteren Gästen hier im Hostel. Es ist schon wirklich toll, auf wie viele verschiedene Nationalitäten man hier trifft: Frankreich, Kanada, Neufundland, Israel und wie sollte es auch anders sein – natürlich auch auf Deutsche 😉

Ich würde wirklich gerne mal nach Israel fahren, um mir Orte wie Tel Aviv, Jerusalem und auch das Tote Meer anzusehen. Fühle mich aber leider durch die Nachrichten von dort abgeschreckt. In einem längeren Gespräch mit einem Mädel aus Israel stellte sich dann jedoch heraus, dass es gar nicht soo gefährlich dort ist, wie uns die deutschen Medien weismachen wollen. Also werde ich Israel definitiv in meine Länder-Liste aufnehmen 😉

Am heutigen Mittwoch ging es für mich mit einer Bustour zum berühmten Milford Sound. Schusselig wie ich leider öfters mal bin, hatte ich doch tatsächlich meine Kamera vergessen 🙁 Muss wohl daran gelegen haben, dass ich sie vom Rucksack in die Kameratasche umgepackt habe. Also hat sich der Satz: Never change a running system! wirklich mal wieder bewahrheitet.

Im ersten Moment habe ich wirklich geärgert. Aber als ich dem netten Mädel neben mir – eine Amerikanerin – mein Problem schilderte, bot sie mir direkt an mir ihre Fotos per Mail zukommen zu lassen 🙂 Manchmal hilft es wirklich über seine (manchmal auch noch so kleinen) Sorgen zu reden 😉
Und ich hatte ja auch immer noch mein Iphone dabei, dessen Kamera nicht wirklich schlecht ist.

Auf dem Weg zum Milford Sound legten wir unterwegs mehrere Pausen ein um die schöne Landschaft zu bewundern und zu fotografieren:

Weg zum Milford Sound_Fotor

Einfach zauberhaft! Wer kann bei so einer Schönheit wirklich ärgerlich wegen einer vergessenen Kamera sein?!?

Die Mirror Lakes machen ihrem Namen alle Ehre:

Berge_Fotor Mirror Lakes_Fotor
Der Sound selbst begrüsste uns dann mit strahlend blauen Himmel und Sonnenschein:

Milford Sound_Fotor Milford Sound 3_Fotor Milford Sound 2_FotorMartina Milford

Mit einem Boot ging es dann für knapp 3 Stunden einmal quer über den Sound bis zur Tasmanischen See. Würde man dort in westlicher Richtung weiter segeln, wäre man nach ca. 4 Tagen in Australien.

Schon krass, welch hohe Wasserfälle hier am Sound so sind:

Wasserfall Milford Sound_Fotor

Der Sound und die Landschaft haben mich wirklich schwer beeindruckt. Auf dem Rückweg gab es noch einige Fotopausen. Zum Beispiel an diesem schönen Gebirgsbach:

Gebirgsfluss

Sogar Schneekoppe gibt es hier: 😀

Schneekoppe2

Und natürlich grüne Hügel:

Hügel

Das ich mich für die Bustour entschieden habe, statt meinen Sir Henry zu nehmen habe ich spätestens bei der Passage des Homer-Tunnels nicht bereut. Wäre ich selbst gefahren, hätte ich dort drin wahrscheinlich Panik bekommen, denn der Tunnel ist nur einspurig und wirklich eng. Auch gibt es dort erst seit kurzem eine Ampelanlage. In Deutschland wäre so ein Tunnel nie und nimmer von den Behörden genehmigt worden. Aber hier in Neuseeland ist alles etwas anders 😉 Was aber auch Gutes hat, denn man braucht hier – wie ich von Bob erfahren habe – keinen Bootsführerschein 🙂 Als ich ihn danach fragte hat er mich fast angeschaut wie eines seiner Autos und konnte gar nicht glauben, dass man in Deutschland einen braucht 😀

Langsam fange ich sogar an die Gelassenheit der Kiwis anzunehmen. Denn mein nächstes Ziel sollte eigentlich Queenstown sein, aber dort ist momentan jedes Hostel – warum auch immer ausgebucht. Also habe ich mich umentschieden und werde morgen in die sogenannte „kleine Schwester“ von Queenstown nach Wanaka fahren.

Das hat sogar den Vorteil, dass ich nicht alleine fahren muss, sondern ein nettes kanadisches Mädel, dessen Namen ich leider gerade vergessen habe – ach an meinem Namengedächtnis muss ich wirklich noch arbeiten – mitnehmen kann 🙂

Da Queenstown jedoch auf dem Weg liegt, werde ich dort einen Zwischenstopp machen und unter anderem versuchen Sir Henry auch für meine weiteren Wochen hier bis Ende April zu buchen. Drückt mir die Daumen!

Puh…also nachdem die Sonne gerade untergegangen ist, wird es doch recht frisch hier draußen auf der Terrasse. Dafür habe ich aber einen traumhaften Ausblick:

Ausblick Bob2

So ich leg mich nun mal aufs Ohr 😉 Aber nicht ohne vorher nochmal den wirklich einmalig schönen Sternenhimmel zu betrachten…Sogar die Milchstraße konnte ich schon entdecken 🙂

Ob ich mich in Wanaka meiner Höhenangst stelle und nen Bungee- oder nen Fallschirmsprung mache, erfahrt ihr beim nächsten Mal.

Eure

Martina

PS: Ich habe bemerkt, dass mir die Weite des Meeres eindeutig besser gefällt als die Begrenztheit eines Sees…also ein Haus am See wäre dann wohl nix für mich 😉

PPS: Schon witzig wohin die Wege hier so führen:

Pearl Harbour

Kommentare (2)

  1. Tanja

    Liebe Martina,
    ich muss wirklich sagen, unglaublich grandios wie du schreibst und vor allem wie detailliert du berichtest. Ich war weder in Dubai noch in Neuseeland, muss aber sagen, da ich all deine Berichte gelesen habe, kann ich mir bildlich und gedanklich vorstellen auch irgendwann mal dorthin zu reisen. Es ist für mich unvorstellbar, dass diese Orte real sind, denn ich sitze hier in Deutschland vor dem PC und bin ja nicht da vor Ort. Einfach atemberaubend und undenkbar, dass ich vielleicht irgendwann auch mal die Möglichkeit kriege dorthin reisen zu dürfen und das zu erleben was du momentan erlebst. Es muss herrlich sein ständig Landschaften in verschiedensten Facetten kennen lernen zu dürfen und zu schauen wie die Natur an verschiedenen Orten auf dieser Welt Entwicklung zeigt. Ich stelle es mir sehr spannend vor, Seelöwen und Pinguine zu beobachten oder gar den Sonnenaufgang früh morgens zu beobachten. Ich bin echt gespannt auf weitere Beiträge deinerseits und was du noch alles erlebst. Ich werde jetzt öfters hier hereinschauen und deine Weltreise quasi mit dir zusammen erleben auch wenn ich nicht mit dir dort bin. Ich hoffe wir schreiben uns auch öfters jetzt privat, natürlich nur wenn du Zeit findest, denn du unternimmst ja jeden Tag auch ziemlich viel.

    PS: Ich wünsche dir ganz viele weitere schöne Momente und ganz viel Mut neue Dinge zu entdecken und diese als Erfahrung/ Erkundung in dir zu behalten.

    lieben Gruß Tanja :-*

    Antworten
    1. Mars von Venus (Beitrag Autor)

      Liebe Tanja,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit habe diese Reise zu erleben 🙂

      Ganz liebe Grüße
      Martina

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu Mars von Venus Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

7 + vier =