Linksverkehr und zum ersten Mal ein Auto mit Automatikgetriebe

Meine Lieben,

am Donnerstag hab ich, nach einem letzten sehr leckeren Frühstück bei Gill, meinen Mietwagen abgeholt. Da ich jedem meiner Autos bisher einen Namen gegeben habe, heißt dieser nun Sir Henry – das Kennzeichen war einfach zu inspirierend 😉

Gestatten: Sir Henry:
Car2

Car1

Car3

Nach Erledigung der Formalitäten und einer kurzen Einweisung ging es dann endlich los in Richtung Oamaru.

Da der Nissan um ein Automatikgetriebe hat, könnt ihr mal rätseln was für mich nun die größere Herausforderung war: der Linksverkehr oder die Automatikschaltung?

Wenn ihr nun die nächsten Zeilen lest, dürft ihr sehr gerne herzlich und laut lachen! Da ich ja öfters mal etwas verteilt bin, wundere ich mich nicht mehr. Aber lachen musste ich trotzdem. Warum? Nun ja ich sag mal so: Irgendwie waren die ersten Kilometer, vor allem das Bremsen sehr holprig. Da ich seit Erwerb meines Führerscheins im Jahr 2000 nur mit Schaltgetriebe gefahren bin, ist mein linker Fuß einfach gewöhnt etwas zu tun zu haben. Also entschloss er sich die Bremse zu bedienen. Ich wunderte mich zwar, dass die Bremsen so schnell anzogen und das Bremsen wenig gefühlvoll war, wusste aber die ersten knapp 50 Kilometer nicht so wirklich woran es lag. Nach knapp einer Stunde fiel es mir jedoch wie Schuppen von den Augen: Da es ja bei einem Automatikwagen keine Kupplung gibt und ich bei meinem Schaltwagen ja Bremse und Gas nur mit dem rechten Fuß bediene, war es klar: Mein linker Fuß ist im Automatikwagen arbeitslos 😀

Das heißt aber nicht, dass er von da an seine Tendenz zu bremsen einstellte. Es zog ihn immer wieder magisch dorthin. Ebenfalls verwirrend ist die Tatsache, dass dieses Auto ein Pedal für die Handbremse hat, welches sich dort befindet, wo mein Polo die Kupplung hat. Ach Menno: Das fahren auf der linken Seite war doch tatsächlicher einfacher als die richtige Bedienung dieses Automatikwagens 😀

Da die Autos hier für den Linksverkehr gebaut sind, ist alles spiegelverkehrt. Das bedeutet auch, dass die Hebel für den Scheibenwischer und den Blinker sind auch andersrum als bei bei meinem Wagen daheim. Wie oft ich statt des Blinkers den Scheibenwischer-Hebel betätigte, kann ich nicht mehr zählen. Genauso wie mein linker Arm automatisch nach dem Einsteigen nach dem Gurt sucht, obwohl dieser sich ja rechts befindet – wie auch der Fahrersitz. Dieses Auto ist eine einzige Herausforderung für mich! Hoffentlich komme ich überall heile an. Gut, dass ich für den Fall der Fälle das komplett Versicherungspaket gebucht habe.

Da mich das Fahren doch mehr anstrengte als erwartet, machte ich mehrere Pausen. Bei der zweiten Pause in Waimate hatte ich die erste Begegnung mit einem neuseeländischen Polizisten.
Au wei! Hatte ich etwa im Halteverbot geparkt? Nein er wollte tatsächlich wissen warum ich nicht immer so ganz geradeaus gefahren wäre. Nun ja..ehrlich gesagt, lag es wohl an der Auseinandersetzung zwischen mir und dem Automatikwagen. Ihm erzählte ich jedoch, dass ich wohl beim Bestaunen der Landschaft ein wenig die Konzentration verloren und einmal wäre ich tatsächlich – wie aus Deutschland gewohnt – fast auf der falschen Spur gefahren. Ich wollte ja schließlich nicht, dass er mir die Weiterfahrt verbot. Der Polizist war im Gegensatz zu vielen deutschen Polizisten sehr nett und verständnisvoll. Ein wenig besorgt riet er mir zwischendurch anzuhalten um die Landschaft zu bestaunen, damit ich nicht wie viele andere Touristen einen Unfall habe. Nach diesem Gespräch konnte ich – ohne eine befürchtete Strafe zu zahlen – meine Fahrt fortsetzen.

Vor meiner Abfahrt in Christchurch hatte Gill mir noch den Tipp gegeben kurz vor Oamaru nach dem Riverstone Restaurant Ausschau zu halten. Nicht unbedingt um dort zu essen, sondern um die schöne Umgebung und das von der Besitzerin selbst entworfene Schloss zu bewundern. Das hat sich echt gelohnt:

Und wer weiß, vielleicht wohne ich auch eines Tages in so einem Schloss – die Grundstückspreise hier sind übrigens viel günstiger als in Deutschland.

Gegen Abend bin ich dann endlich in der Old Bones Lodge in Oamaru angekommen. Und ich kann es gar nicht fassen wie schön es hier ist. Von meinem Zimmer aus sehe ich den Pazifik und auf der Landseite finden sich grünbewachsene Hügel mit unzähligen Schafen. Da waren sie ja endlich 😉 Überraschenderweise hatte ich auf dem Weg hierher auf den Wiesen neben des Highway No. 1 nämlich ausschließlich unzählige Kühe gesehen. Dabei soll es hier doch soo viele Schafe geben.

Der Blick aus meinem Fenster hier in der Old Bones Lodge ist einfach paradiesisch:

Paradies

Was es in Oamaru so zu entdecken gibt und wie ich die Tage hier verbracht habe, erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Sonnige Grüße

Martina

PS.: Ich freu mich über eure Kommentare. Was sind eure Erfahrung bei der Umstellung von Schalt- auf Automatikgetriebe?

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