Übers Wandern am Cape Foulwind und verschwundene Fotos

Meine Lieben,

nachdem mich am vorherigen Abend durch das Meeresrauschen sanft in den Schlaf gewogen worden bin, hat mich das unglaubliche Jucken meiner Sandfly-Stiche tatsächlich mehrmals in der Nacht aufgeweckt…Boah…wer diese Tiere erschaffen gehört echt auf den Mond oder so geschossen!

Aber ich konnte ja glücklicherweise etwas länger liegen bleiben und in aller Seelenruhe Frühstücken 🙂

Da die Sonne hinter den Wolken hervorkam, beschloss ich zum Cape Faulwind zu fahren um dort eine Wanderung zu machen, die mir Traute empfohlen hatte.

Dort herrschte erfreulicherweise strahlender Sonnenschein. Die erste Etappe führte mich zum Leuchtturm. Von dort oben aus hatte ich eine wunderbare Aussicht auf die Tasmansee 🙂

Foulwind Bucht3

Lustigerweise hatte ich gestern Nacht zur Ablenkung von den juckenden Stichen noch die drei Fragezeichen ??? und das Phantom aus dem Meer gehört. Diese Folge spielt auch in einer Bucht mit einem Leuchtturm…Irgendwie kam ich mir gerade wie inmitten dieser Kulisse vor.

Leuchtturm Foulwind Foulwind Bucht 2

Und die Aussicht auf dem Weg wurde immer schöner:

Weg Foulwind Foulwind Bucht 2 Foulwind Bucht

Nach ca. einer Stunde war ich dann auch endlich bei der Seehund-Kolonie angelangt. Und der lange Weg dorthin war wirklich jede Mühe wert. Denn dort schwammen mehr als ein Dutzend Baby Seehunde umher:

Seehunde Foulwind2 Seehund Baby Mama Foulwind Seehunde Foulwind

Mein Herz ging auf….Sooo niedlich!!!

Ach..und manchmal sind Seehunde doch auch sehr menschlich und strecken einfach alle Viere von sich:

lazy Seehund Foulwind

Ich konnte mich fast gar nicht vom Anblick lösen. Aber irgendwann musste ich dann doch zum Auto zurück.

Auf dem Weg zurück zum Hostel legte ich dann noch einen Zwischenstopp in Westport ein und schlenderte an den Läden dort vorbei.

Plötzlich fiel mir auf, dass ja schon der 24. Februar war und ich dringenst meine Fährüberfahrt, welche eigentlich für den 28. Februar gebucht war, umbuchen musste. Gesagt – getan 🙂 Nun werde ich voraussichtlich am 25. März von Pictor nach Wellington fahren. Aber so ganz sicher bin ich mir da noch nicht, weil ich noch nicht genau entschieden habe wie und wo ich meinen Geburtstag verbringen möchte.

Da ich mir auch noch genauere Gedanken über meine weitere Reiseroute hier auf der Südinsel machen will und muss, habe ich beschlossen meine Zeit im Hostel hier in Hector noch um eine Nacht zu verlängern. Da ich zur Zeit der einzige Gast bin, ist dies auch problemlos möglich 🙂

Vor und während meines Abendessens beschloss ich mich dann mal meinen Fotos zu widmen. Da ja meine externe Festplatte leider futsch ist, muss ich die Fotos nun auf den USB-Sticks komprimieren, damit auch alle drauf passen.

Ich wundere mich immer wieder wie viele Bilder ich doch so mache. Seit meiner Abreise in Franz Josef sind es schon wieder 600.

Leider konnte ich an diesem Tag keine Fotos vom Sonnenuntergang machen, da eine Regenfront aufgezogen ist. Nun fühl ich mich irgendwie noch mehr am Ende der Welt angekommen – und warum auch immer finde ich es wunderschön! Nachdem der Regen aufgehört hatte, war die Luft unbeschreiblich klar. Einfach herrlich!!!

Am darauffolgenden Tag machte ich mit Phil, er arbeitet gerade im Old Slaughterhouse, einen Ausflug nach Karamea um die Höhlen dort zu erforschen.

Da wir erst Mittags losgefahren waren, schafften wir nur zwei Walks, aber es hat sich trotzdem wirklich gelohnt:

Karamea5 Karamea4 Karamea3 Karamea2 Karamea 1

Lustigerweise begegnete mir dort das Filmteam vom Bier-Werbespot wieder.

Auf dem Rückweg nach Hector nahmen wir einen trampenden Franzosen mit. Dieser berichtete, dass er vor kurzem auf den Cook-Inseln seinen Tauchlehrerschein gemacht hat. Hmm…das könnte ich mir auch gut vorstellen 😉 Viel besser als in kalten und oft trüben Seen Deutschland!

Im Hostel angekommen, sicherte ich weiter meine Fotos – bis aufeinmal das Unglück geschah: Mein Macbook rührte sich nicht mehr, ich schaltete ihn manuell aus und als ich ihn wieder einschaltete, war der USB-Stick auf welchem sich alle Fotos befunden hatten, leer!!! AHHHH mein absoluter Alptraum!!! Warum musste ich soo ein Pech haben? Reichte es nicht, dass meine externe Festplatte futsch war und mein Ebook-Reader kaputt gegangen ist???

Ich hätte schreiend im Kreis herumlaufen können…Habe ich zwar nicht getan, aber ein paar Tränen sind dann doch geflossen…Mist! Das konnte doch nicht wahr sein! Warum hatte ich nicht zwischendurch die Fotos auf meinen zweiten Stick kopiert??? Warum habe ich nicht alle Fotos auf der SD-Karte gelassen??? Was mache ich nun bloß? Wenn die Fotos alle für immer weg sind, wäre das für mich wirklich ein Weltuntergang. Ich kann ja schließlich nicht dieselbe Route nochmal abfahren. Ja das ärgerte mich wirklich sehr. Dementsprechend war auch meine Nacht eher kurz und mein Schlaf mit Alpträumen gefüllt.

Am nächsten Morgen (Donnerstag) gab mir ein Franzose im Hostel den Rat nach Nelson zu fahren, da es dort ein Computer-Reparatur-Geschäft gäbe. Er war sogar so nett es mir im Stadtplan einzuzeichnen. Also machte ich mich auf den knapp 3,5stündigen Weg von Hector nach Nelson. Mein ursprünglicher Plan nur bis Murchison zu fahren, musste ich also über den Haufen werfen, aber im Moment war mir wirklich Nichts wichtiger als meine Bilder irgendwie zu retten – koste es was es wolle.

Ob die Rettung erfolgreich war, erfahrt ihr im nächsten Bericht…

Hoffnungsvolle Grüße

Martina

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