Komodo – springende Mantas, entspannte Drachen und fliegende Hunde

Meine Lieben,

eigentlich wollte ich meinen vorerst letzten Bericht meiner Reise während meiner 10stündigen Wartezeit in Singapur fertig machen und hochladen, aber dann hat mich doch die Müdigkeit übermannt. Glücklicherweise gibt es dort super bequeme Schlafliegen, so dass ich tatsächlich knapp 6 Stunden schlafen konnte.

Ehrlich gesagt, habe ich gerade auch ziemliches Chaos im Kopf: Ich kann es gar nicht begreifen, dass ich nun über vier Monate unterwegs war und soo viele unendlich schöne Sachen erleben und nette Menschen kennenlernen durfte.

Als ich Donnerstag von Labuan Bajo nach Denpasar geflogen bin, musste ich auch das ein oder andere Tränchen verdrücken.

Andererseits merke ich gerade je näher ich Deutschland komme, wie sehr meine Freude meine Freunde wiederzusehen steigt. Und natürlich freu ich mich auch riesig auf das Public Viewing des DFB-Pokalfinales morgen in Dortmund und die hoffentlich anschließende Siegesfeier.

Doch nun will ich euch von meiner Tauchsafari auf der Moana berichten:

Eigentlich würde ein Wort reichen um sie zu beschreiben: PERFEKT! Ich bin immer noch total geflasht und würde am liebsten direkt zurück aufs Schiff…

Es stimmte einfach Alles: Von der gesamten Crew der Moana, dem Wetter, den Tauchspots bis hin zu dem vielleicht Wichtigstem – den Mitfahrern.
Es hätte wirklich nicht besser sein können. Und ich fühl mich nun für meine stressige Zeit vorher vollkommen entschädigt 😉

Doch der Reihe nach:

Nachdem an meinem letzten Abend in Labuan Bajo leider Opfer einer Grabsch-Attacke eines Rollerfahrers geworden bin, war ich am folgenden Morgen mehr als froh diesen seltsamen Ort endlich verlassen zu können.

Nachdem ich pünktlich von meiner Unterkunft, der Komodo Lodge, abgeholt worden war, ging es dann mit dem Speedboot rüber zur Moana. Schnell kam ich mit den weiteren Mitfahrern ins Gespräch und musste doch sehr schmunzeln, als ich erfuhr das Kai und Sandra sozusagen fast „Nachbarn“ von mir sind, da sie in Telgte wohnen. Ja, die Welt ist wieder einmal ein Dorf 😉

Die weiteren Gäste waren Tosca und Franz ein sehr nettes Ehepaar aus der Schweiz, Matthias und Izabella aus München und Gaby und Marco, ebenfalls Schweizer Landsleute – mittlerweile betreiben sie jedoch ein Dive and Spa Resort auf Bali.

Nach einem Willkommens-Drink und einem Briefing über das Schiff ging es dann auch schon los.

Am ersten Tauchplatz „Sabayor Kecil“ angekommen, stellte sich dann heraus, dass wir tatsächlich insgesamt nur 5 Taucher sind. Herrlich!

Ab nun war ich endlich wieder in meinen Lieblingsmodi angekommen: Eat Dive Sleep…Repeat!

 

Und das in einer wunderschönen Landschaft:

Komodo Komodo2 WaKomodo3Komodo4

In glasklarem Wasser:

Wasser Komodo

 

An nahezu unzähligen Tauchplätzen:

Karte Moana

Zu meiner Überraschung verzichteten die weiteren vier Taucher am Abend auf den Nachttauchgang – gut für mich, denn so konnte ich mit dem Diveguide Sarif allein die nächtliche Unterwasserwelt Komodos erkunden.

Zurück auf dem Boot wurde ich schon mit warmen Kakao erwartet…Lecker!

Anschließend ließen wir uns dann das erste gemeinsame Abendessen schmecken.

Nach dem obligatorischen Deko-Bier war ich an diesem Abend relativ zeitig in meiner Koje – schließlich stand für den nächsten Morgen gegen 7 Uhr der Early-Morning-Dive auf dem Programm.

Und das frühe Aufstehen hat sich am nächsten Morgen wirklich mehr als gelohnt, denn am Tauchspot „Tatawa Besar“ hatten wir unter Wasser das Glück auf einen Schwarm Mobula Rays zu treffen 🙂

Der nächste Tauchplatz – Batu Bolong ist ein traumhaft schöner Korallengarten, der von Strömung umgeben ist und an dem es allerhand zu sehen gibt….von Schildkröten über Schnecken bis hin zu Haien.

Zurück an Board hieß dann auch schon Mittagessen und natürlich Mittagsschläfchen halten 😉

Für den Nachmittagstauchgang ging es dann zum „Manta Point“. Und der Tauchplatz machte seinem Namen alle Ehre, denn wir konnten tatsächlich 10 bis 12 von diesen großen und trotzdem total anmutigen Tieren unter Wasser beobachten. Der absolute Wahnsinn!

Und sogar unsere Schnorchler hatten das Glück den Mantas zu begegnen.

Nach so viel Schönem musste ich erstmal ein Nickerchen machen. Als ich aufwachte erzählten mir die anderen ganz aufgeregt von einem springenden Manta den sie während meines Schläfchens gesehen hätten. Im ersten Moment wollte ich es nicht so recht glauben, aber als alle weiter darauf beharrten, dass es so gewesen sei und mir später auch noch der Cruisedirektor Mario ein Foto davon zeigte, war ich doch ein wenig ärgerlich darüber sowas einmaliges verschlafen zu haben.

Beim vierten und letzten Tauchgang dieses Tages, dem Nachttauchgang, hatte ich dann erfreulicherweise das Glück eine spanische Tänzerin zu sehen. Daneben gab es viele Feuerfische, eine frei schwimmende Muräne, einen Conga, Schnecken, und die verschiedensten Arten von Shrimps.

Die anschließende Nacht verbrachte ich unter dem Sternenhimmel an Deck. Herrlich!

Am nächsten Morgen sollte es dann tatsächlich mal richtig Action unter Wasser geben, denn der zweite Name des Tauchplatzes „The Cauldron“ (deutsch: Kessel) ist „Achterbahn“. Na wer von meinen hier mitlesenden Tauchern hat schon mal eine Achterbahnfahrt unter Wasser erlebt??? Ich hatte vorher noch nicht das Vergnügen. Es handelt sich dabei übrigens um einen Tunnel am Ende des Kessels durch welchen einen die Strömung nach oben befördert. Leider hatten wir am diesen Tag jedoch nur die „Mädchenströmung“ erwischt.
Einmal die „Voll—Karacho-Variante“ zu erleben – definitiv ein Grund zum Zurückkommen 😉

Nach zwei weiteren schönen Tauchgängen bei der „Golden Passage“ und „Passage II“ ging es dann zum Sonnenuntergang auf einen der vielen kleinen hügeligen Inseln hier. Der Ausblick von dort, war wirklich schön. Und als die Sonne gerade versunken war, ließ sich sogar der Vulkan blicken.

Vulkan Sunset

Das Meer ist hier manchmal sogar pink:

Pinkes Meer

Und auch den Nachttauchgang an diesem Tag ließ ich mir nicht entgehen. Beim Dekobierchen nach dem Abendessen berichtete Mario von der alltäglichen Korruption hier. Puh…soo krass hatte ich mir nicht vorgestellt. Aufeinmal merkte ich, wie sehr ich mich doch (noch) der deutschen Ordnung verbunden fühle.
Der Early Morning Dive am nächsten Tag war dann mein 200. Tauchgang 🙂 Und zur Feier des Tages gab es die reinste Haifischsuppe unter Wasser 🙂 Bei dieser Gelegenheit hat mich erneut der Riffhaken überzeugt. Er steht schon auf meiner „Taucheinkaufsliste“ die ich in meiner Zeit in Deutschland abarbeiten werde 😉

Natürlich waren die weiteren Tauchgänge an diesem Tag auch wieder sehr schön – auch wenn es diesmal am Manta Point nur einen Manta und einen Adlerrochen gab.

Aber auch in der Luft kann man so einige Tiere beobachten, wie diesen Seeadler:

Seeadler Komodo

Der Kracher an diesem Tag war jedoch der Nacht-Muck-Tauchgang bei „Wainilu“. Dort gab es richtig viele Schnecken, Shrimps und auch Frogfische zu sehen. Und mit 62 Minuten ist dies nun definitiv mein längster Nachttauchgang 🙂

Und auch mein erster Tauchgang währenddessen ich mich wirklich bemühen musste keinen Lachanfall unter Wasser zu bekommen. Nach dem Briefing hatte Matthias tatsächlich gefragt, wie es denn ablaufen würde wenn einer der anderen Taucher etwas entdeckte hätte. Dabei hatte er verfänglicherweise das Wort „durchreichen“ verwendet. Natürlich war uns allen klar, dass es darum ging es mit Lichtzeichen weiterzugeben, aber die Vorstellung wie dort unter Wasser ne Reihe Taucher hängt, die eine Schnecke oder so durchreicht, damit der Guide sie wieder an den Ursprungsort zurückbringt, strapazierte doch meine Lachmuskeln sehr.
Vor dem Frühstück am folgenden Tag ging es zu den Drachen äh Waranen. Da es auf Komodo-Island mittlerweile wohl total überlaufen ist, waren wir auf der Nachbarinsel Rinca. Schon auf dem Weg zur Rangerstation lag ein Waran faul in der Sonne herum:

Drache weg

Bei der Station konnte man die Tiere auch in Action erleben, wobei ich sagen muss, dass ihre Bewegungen sehr gemütlich erscheinen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie tatsächlich 20 km/h schnell sein können.

Drachen 3 Drachen5 Dragon2 komodo dragon

Ihre Bisse sind übrigens giftig und das entsprechende Gegengift gibt es nur auf Bali. Daher sollte man es auch tunlichst vermeiden ohne Ranger über die Insel zu spazieren.

Affen gibt es übrigens auch auf Rinca:

Affe Rinca

Und sogar Krokodile soll es hier in den Mangroven geben:

Krokodilschild Mangroven Komodo

Vom Gipfel der Insel genossen wir anschließend noch den zauberschönen Ausblick:

Aussicht Rinca Aussicht Rinca mit Moana

Nach dem Frühstück war es dann auch schon wieder Zeit für den leider schon letzten Tauchgang der Tauchsafari. Ich war wieder einmal total baff wie schnell die Zeit auf dem Boot verflogen war.

An unserem letzten Abend auf dem Boot gab es das Highlight über Wasser: tausende Flughunde flogen im Sonnenuntergang über unser Boot zu ihrem Nachtquartier.

Flughunde Sunset2 Flughunde Sunetz Flughund solo Flughund solo2

Wow…das war definitiv ein weiterer Moment meiner Reise den ich nie vergessen werde. In solchen Momenten fühl ich mich der Natur so nahe und gleichzeitig so unbedeutend und klein. Gleichzeitig bin ich unendlich dankbar, dass ich so etwas schönes erleben darf.

Der Sonnenuntergang war ebenfalls einfach der Hammer:

Sunset komodo Sunset Komodo2

Und als ich gerade hier im Flugzeug so daran zurückdenke, kommen mir doch tatsächlich die Tränen, weil es soo schön und soo ergreifend war.

Leider bin ich zu spät auf die Idee gekommen, es zu filmen, aber hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck:

Definitiv ein weiterer Grund auf die Moana zurück zu kommen.

Nach dem letzten Abendessen gab es dann tatsächlich noch eine Überraschung für mich: Es gab gar keinen fliegenden Manta – zumindest nicht auf dieser Tour. Ich nahm es natürlich mit Humor – war aber dennoch froh, solch ein Schauspiel der Natur nicht verschlafen zu haben.

Am nächsten Morgen, also hieß es dann für alle Abschied von der Moana nehmen. Und nicht nur ich war traurig, dass diese schöne Tour mit soo lieben Menschen schon zu Ende war.

Bye Bye Moana:

Moana2

Aber glücklicherweise habe ich eine Neuigkeit, die mir doch sehr den Abschied versüßt:

Ich werde Mitte Juli nach Bali zurückfliegen um bei Gaby und Marco meinen Divemaster zu machen 🙂 Ich könnte immer noch vor Freude Luftsprünge machen.

Ich kann es schon jetzt kaum erwarten wieder loszureisen 😉 Aber ich bin mir sicher, dass die Zeit bis dahin wie Flug vergehen wird, so viel wie ich zu tun habe: Auflösung meines WG-Zimmers, Sachen aussortieren bzw. verkaufen, Visum organisieren, um mein Tauchequipment kümmern und und natürlich auch Zeit mit meinen Freunden verbringen.

Soo nun sind es nur noch knapp 2,5 Stunden bis Düsseldorf und es fühlt sich immer noch seltsam an.

Mal schauen ob ich in meiner Zeit in Deutschland dazukomme hier weiter zu berichten. Ansonsten gibt es spätestens Mitte Juli hier wieder Neuigkeiten.

Reisefreudige Grüße

Martina
PS.: Als ich heute morgen auf der Liege im Flughafen in Singapur wach wurde, dachte ich im ersten Moment tatsächlich, dass ich noch immer auf der Moana sei und ich brauchte einige Minuten um zu checken wo ich wirklich bin 😀

PPS: Mittlerweile ist es Montag (01. Juni) und ich bin zurück in Münster. Leider hat mein BVB am Samstag nicht gewonnen, aber ich hatte trotzdem ein total schönes Wochenende hier und hab mich sehr sehr gefreut meine Freunde wiederzusehen.

PPPS: Das der Jetlag schlimmer sein soll, wenn man ostwärts fliegt, kann ich definitiv nicht bestätigen, denn ich könnte seitdem ich hier bin nur noch schlafen. Gähn!

 

Kommentare (3)

  1. Gaby

    Super Bericht. Schoen dass wir auf der Moana zusammenreisen konnten. Freuen uns dich im Juli wiederzusehen. Viel Spass in der Heimat. Herzliche Gruesse aus Bali

    Antworten
    1. Mars von Venus (Beitrag Autor)

      Liebe Gaby,
      lieber Marco,

      vielen Dank für eure lieben Kommentare! Ich freu mich auch schon riesig euch ganz bald wiederzusehen und bin fest davon überzeugt, dass es mir bei euch mindestens so gut wie auf der Moana gefallen wird 😉

      Viele Grüße aus dem heute leider regnerischen Münster

      Antworten
  2. Marco

    Ja liebe Martina war schoene Zeit auf der Moana. Hoffe dass es dir bei uns auch so gut gefaellt. 🙂

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