Meine Lieben,
es ist einfach unglaublich wie schnell die Zeit vergeht – schon wieder ist mehr als eine Woche um.
Letzte Woche Sonntag habe ich die wunderschöne Südinsel mit der Fähre in Picton verlassen. Leider war das Wetter sehr regnerisch, so dass ich nicht wirklich schöne Fotos machen konnte:
Ein wenig schmunzeln musste ich doch, als ich entdeckte, dass ich mit einem holländischen Schiff in Neuseeland unterwegs war:
Die Überfahrt war glücklicherweise sehr ruhig. Und nach knapp 3,5 Stunden legte die Fähre dann auch schon in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, an. Da so ziemlich alle Hostels in Wellington Partyhostels sind, hatte ich mir ein Bett in einem Hostel in Pilgerten, 25 km nördlich von Wellington, gebucht. Nach einer guten halben Stunde Fahrt war ich dann auch schon da und freute mich über den herrlichen Ausblick über die dortige Bucht.
Übrigens so viele Häuser und Autos wie auf der Fahrt vom Hafen Wellingtons zum Hostel habe ich in meiner gesamten Zeit auf der Südinsel nicht gesehen. PUH…ganz schön stressig so ein Betrieb und so viel Zivilisation…ich sehnte mich direkt nach der Ruhe und den endlosen Weiten der Südinsel zurück.
Nach dem Abendessen quatschte ich noch etwas mit 4 Jungs aus Nordhausen. Sie mussten doch etwas schmunzeln als ich ihnen von den Tauchseen und dem italienischen Restaurant dort vorschwärmte. Am nächsten Tag (Montag) ging es dann mit der Metro in einer ca. 30 minütigen Fahrt nach Wellington – schließlich gab es auch hier einiges zu entdecken. Als erstes machte ich mich auf die Suche nach dem legendären Cable Car.
Die Strecke ist ganz schön steil:
Oben angekommen hat man eine herrliche Aussicht:
Oben angekommen, streifte ich noch durch das dortige Museum bevor ich mich auf den Weg zur Sternwarte und dem Planetarium machte. Die dortige Ausstellung und Vorführungen sind übrigens echt empfehlenswert. Natürlich durfte auch ein Blick auf das Teleskop nicht fehlen:
Durch den weitläufigen und wirklich sehr sehenswerten botanischen Garten ging es dann zurück Richtung Stadt.
Dabei musste ich doch tatsächlich etwas die Zeit vergessen haben, denn mittlerweile war es tatsächlich schon Abend geworden, also machte ich mich wieder auf den Weg zurück ins Hostel.
Am folgenden und auch schon wieder letzten Tag in Wellington erkundete ich das Nationalmuseum Te Papa. Die Ausstellungen dort sind wirklich empfehlenswert.
Der konservierte Riesen-Tintenfisch ist echt beeindruckend:
Da die neuseeländische Airline Air New Zealand in diesem Jahr sage und schreibe 75 Jahre alt wird, gab es eine Ausstellung über die Geschichte der Airline. Dabei konnte man sich mit Datenbrillen (also so riesige schwarze Brillen, die eine andere Umgebung visualisieren – ich hoffe ihr versteht was ich meine) einen Eindruck über die Zukunft des Fliegens verschaffen. Eine Idee dabei ist, dass die Flugzeuge demnächst nahezu komplett gläsern sein sollen, damit man einen wundervollen Rundumblick genießen kann. Das wär schon was. Anschließend machte ich einen Abstecher zum Public Viewing des Halbfinales der Cricket WM. Neuseeland traf im Halbfinale auf die Mannschaft aus Südafrika. Aber nach einer halben Stunde war es mir dann doch zu langweilig. Obwohl ich nun schon mehrmals den Wikipedia-Eintrag zur Sportart Cricket gelesen habe, werde ich diese Sportart nie verstehen und ein Fan davon werden. Da ist mir Fussball wirklich lieber 😉
Da am Flughafen Wellington mehrere Figuren aus dem Hobbit/dem Herrn der Ringe in Übergröße hängen, führte mich mein nächster Weg dorthin:
Und schwups schon wieder war es Abend geworden, also zurück zum Hostel. Auf dem Weg von der Metro-Station in Pilmmerton hatte ich das Glück diesen wundervollen Sonnenuntergang zu sehen:
Da das Einzelzimmer im Hostel leider nur für zwei Nächte frei war, musste ich die dritte und letzte Nacht im Share-Room mit drei weiteren Personen verbringen. Eigentlich fühle ich mich ja auch in Mehrbettzimmern mit maximal 3 weiteren Personen wohl, aber dieses Mal ging es so gar nicht. Erstens war die Matratze meines Bettes schon so durchgelegen, dass sie eine richtige Kuhle hatte und zweitens war eine der drei weiteren Personen ein älterer Mann, der einen wirklich widerlichen Körpergeruch verströmte. IGITT!!!!
Nach einer kleinen Auseinandersetzung im Hostel in Picton mit einer weiteren Deutschen im 4-Bett-Zimmer (wie konnte ich es auch wagen um 8:45 Uhr morgens wirklich nur kurz in einer Plastiktüte zu kramen und alle aufzuwecken, schon interessant, dass sie sich rausnahm im Namen aller zu sprechen) und der Situation im Hostel in Wellington, beschloss ich die nächsten Nächte wieder in Einzelzimmern zu verbringen.
Nachdem ich die Nacht irgendwie überstanden hatte, ging es am nächsten Morgen (Mittwoch, 25.März 2015) nach dem Frühstück schnurstracks Richtung Norden. Da ich meinen Geburtstag in der Bay of Islands im hohen Norden verbringen wollte, hatte ich mir kein Hostel gebucht, sondern wollte schauen wie weit ich an diesem Tag kam und mir dann was zum schlafen suchen. Gegen späten Nachmittag erreichte ich das am größten See Neuseelands gelegene Taupo. Da ich weder müde war, noch hier was unternehmen wollte (da haben mir die Seen im Fiordland auf der Südinsel doch besser gefallen), beschloss ich weiter Richtung Auckland zu fahren. Aber ein kurzer Stopp bei den berühmten Huka-Falls musste dann doch noch sein 😉 Wie ihr seht, sehr beeindruckend:
Als ich gegen späten Abend endlich Auckland erreicht hatte, fehlte mir tatsächlich die Lust mir ein Hostel- oder Hotelzimmer zu suchen und ich beschloss kurzerhand auf der Rückbank von Sir Henry auf einem Rastplatz zu übernachten. Manchmal hat es eben auch Vorteile wenn man nur 1,65 m groß ist 😉
Am nächsten Morgen ging die Fahrt dann weiter Richtung Bay of Islands. Als ich Auckland passierte, war ich doch erstaunt, dass diese Stadt so viel größer und quirliger erscheint als die Hauptstadt Wellington. Während einer Pause in Whangarei wurde es dann doch mal Zeit mich um einen Schlafplatz für die nächsten Nächte zu kümmern. Von den beiden Mädels von meiner Wanderung in Port Chalmers hatte ich den Tipp bekommen in Paihia im Seabeds Backpackers zu übernachten. Bei einem Anruf dort erfuhr ich, dass ich für drei Nächte ein Doppelzimmer für mich ganz alleine zum Preis eines Einzelzimmers bekommen konnte. Was ein Glück 🙂
Anschließend machte ich mich auf den Weg in die I-Site um die Unterkunft für meinen Geburtstag und Tauchausflüge zu buchen. Auch dort war das Glück mir hold 😉 So werde ich meinen Geburtstag in einem Hotel in Tutukaka (schon wieder so ein Name, der mich an Pippi Langstrumpf erinnert) zu einem Sonderpreis verbringen und von dort aus die Poor Knight Islands – wenn man Jacques Cousteau glauben darf, eins der zehn schönsten Tauchreviere der Welt – betauchen 🙂 Und auch meine Zeit in Paihia werde ich mit ein wenig tauchen versüßen und am Samstag das Wrack der Rainbow Warrior betauchen 🙂 Ich freu mich riesig!!! Auf dem weiteren Weg zum Hostel durfte ein kurzer Stopp bei den berühmten Hundertwasser-Toiletten, natürlich nicht fehlen 😉
Die von Friedensreich Hundertwasser entworfenen Toiletten sind wirklich sehenswert. Im Hostel angekommen war ich über mein Zimmer mehr als begeistert.
Nicht nur, dass ich von meiner Terrasse einen wahnsinnig schönen Ausblick aufs Meer habe, nein: Ich habe sogar ein eigenes Bad 🙂 Echt schon krass, wie ich mich über solche Kleinigkeiten freuen kann.
In der folgenden Nacht habe ich auch so gut geschlafen wie schon sehr lange nicht mehr. Als ich heute morgen in freudiger Erwartung auf den Blick aufs Meer den Vorhang beiseite schob, wurde ich jedoch leider enttäuscht, da dass Meer im Nebel versunken war. So musste mein morgendliches Bad im Meer leider ausfallen und ich verzog mich wieder ins Bett. Nach einem ausgiebigen Frühstück plante ich die weiteren Ziele meiner Zeit hier auf der Nordinsel. Anschließend machte ich mich auf den Weg zur ortsansässigen Tauchbasis um die Formalitäten zu klären. Nach einem kurzen Besuch der Haruru-Falls:
hatte sich der Nebel endgültig verzogen und ich konnte endlich im Meer schwimmen. Herrlich!
Dabei ist mir übrigens aufgefallen, dass ich nun in fast allen Ozeanen/Meeren baden war. Nur das Tote Meer fehlt mir noch 😉 Wie der Tauchgang zur Rainbow Warrior war, erzähl ich euch beim nächsten Mal!
Freudige Grüße
Martina
PS.: Am 28. März hätte mein verstorbener Vater Geburtstag gehabt. Ich finde es jedoch mehr als passend ihm an diesem Tag beim Tauchen zu gedenken, denn er hat mich zu dieser Sportart verleitet und mit ihm habe ich wunderschöne Tauchgänge erleben dürfen 🙂